Der Buchsbaumzünsler - Entsorgung und Bekämpfung

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Buchsbaumzünsler Befall Kugeln (380x274)

Mit der warmen Jahreszeit tritt der Buchsbaumzünsler wieder verstärkt in Erscheinung. Vielerorts, so wie hier in Elmshorn, sehen aktuell die Pflanzen braun und nahezu abgestorben aus.

Viele Gartenbesitzer greifen nun zur (Hecken-)Schere oder entfernen die Pflanze vollständig.

Wir informieren Sie hier darüber, wie Sie das ausgeschnittene Grün oder eine herausgenommene Pflanze richtig entsorgen!

Doch bedenken Sie bitte: Normalerweise kann ein kahl gefressener, brauner Buchsbaum im folgenden Jahr wieder austreiben.

Was Sie tun können, um Ihren Buchsbaum zu retten, das erfahren Sie weiter unten in diesem Artikel!

Wohin mit dem Schnittgut oder ganz herausgenommenen Buchsbäumen?

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Sie haben Ihren Buchsbaum geschnitten oder sogar ganz entfernt?
Entsorgen Sie ausgeschnittenes Grün und herausgenommene Pflanzen auf dem richtigen Weg, nämlich über Ihre Biotonne und/ oder ggf. über zusätzlich erworbene Gartenabfallsäcke.

In der Biokompostierungsanlage in Tornesch-Ahrenlohe werden hohe Temperaturen erreicht, die den Zünsler absterben lassen.

Eine Kompostierung im eigenen Garten von mit Zünsler befallenem Buchsbaum wird daher nicht empfohlen, da eine Ausbreitung des Zünslers damit nicht eingedämmt wird.

Kleinere Mengen bis hin zu größeren Mengen werden zudem kostenpflichtig am Recyclinghof Tornesch angenommen. Hier können Sie das Schnittgut oder ganze Pflanzen lose anliefern.

NUR Kleinstmengen (z. B. einen Sack) aus Privathaushalten dürfen Sie kostenpflichtig auch an der Recyclingstation Quickborn abgeben. Dort ist der Platz zu klein, um größere Mengen annehmen zu können. In Quickborn soll Grünschnitt grundsätzlich nicht lose angeliefert werden, sondern verpackt in einem Sack.

Befallene Buchsbäume können gerettet werden

Entscheidend ist, wie schnell Sie eingreifen und wie viele Jahre der Befall schon besteht.

Ist ihr Buchsbaum schon mehrere Jahre befallen , kahl und braun und hat in diesem Jahr auch keine neuen Blätter mehr entwickeln können? Dann ist er womöglich abgestorben.

Normalerweise kann ein kahl gefressener, brauner Buchsbaum jedoch im folgenden Jahr wieder austreiben. Haben Sie etwas Geduld.

Es ist hilfreich zu verstehen, wie sich der Zünsler verbreitet und welche Zyklen er durchläuft. Im Folgenden stellen wir Ihnen Informationen der Landwirtschaftskammer SH zur Verfügung.

Zyklen der Buchsbaumzünsler - Aus Raupen werden Falter

Die Verbreitung erfolgt über die Falter, die mehrere Kilometer flie-gen können und auch passiv vom Wind verbreitet werden.

Die gelbgrün gestreiften, schwarz gepunkteten Raupen findet man ab April an den Blättern und jungen Trieben. Überwintert haben die anfänglich kleinen Raupen in kleinen, zusammengesponnenen Blättern.

Bei Temperaturen von 10-12 Grad werden die kleinen Raupen aktiv und beginnen mit der Nahrungsaufnahme. Dies erkennt man an einem Blatt(-rand)fraß. Manchmal bleibt nur die Mittelrippe des Blattes übrig. Bei nicht ausreichendem Nahrungsangebot gehen die Raupen vom Blatt- zum Rindenfraß über. Dieses kann zum Absterben des kompletten Gehölzes führen. 

Nach mehreren Raupenstadien (die Raupen werden bis zu 5 cm lang) erfolgt die Verpuppung. Mitte Juni bis Ende Juli schlüpfen daraus die Falter der ersten Jahresgeneration.

Nach erneuter Eiablage und Raupenzeit folgt etwa im September eine 2. Faltergeneration. Mit zunehmender Klimaerwärmung verschiebt sich der Zyklus nach vorne und es sind im selben Jahr auch drei Generationen möglich. Die Raupen der letzten Generation überwintern dann wieder.

Früherkennung ist das A&O

Wichtig ist das rechtzeitige Bemerken des Befalls. Daher empfiehlt es sich, Buchsbäume ab April auf Befall zu kontrollieren, auch im Innern der Pflanze. Die regelmäßige Bestandskontrolle auf Raupen und Gespinste sollte über die gesamte Vegetationsperiode fortgesetzt werden.

  • Einzelne Raupen können abgesammelt und Raupengespinstnester können herausgeschnitten werden.
  • Auch ein Absaugen oder Abspritzen der Raupen (mit Folienunterlage) ist möglich.
  • Im Sommer bei sonnigen Wetter kann auch die Hitze unter einem übergestülpten Müllbeutel die Raupen abtöten (maßvoll anwenden, damit die Pflanze nicht Schaden nimmt)

Raupen bzw. Eigelege durch Rückschnitte entfernen

Durch einen frühzeitigen Schnitt bis spätestens Ende Mai kann bereits ein Teil der überwinternden Jungraupen entfernt werden.

Eigelege befinden sich als sogenannte „Eispiegel“ auf der Unterseite der meist äußeren/jüngeren Blätter. Durch einen Rückschnitt im Frühsommer (Ende Juni/ Juli) können Eigelege entfernt werden. 

Ein weiterer Rückschnitt wäre im Spätsommer (August/September) angezeigt.

Feinmaschige Netze helfen gegen Falteranflug

Optimal ist es, wenn der Buchsbaum nach dem ersten Rückschnitt im Jahr und nach jeder Kontrolle mit einem feinmaschigen Netz abgedeckt wird, so dass die Falter garnicht erst ihre Eier an den Blättern ablegen können.

Wenn Insektizide dann gut informieren vorher

Gegen junge Raupen können alternativ oder zusätzlich Insektizide eingesetzt werden. Bevorzugt eingesetzt werden sollten laut Landwirtschaftskammer die biologisch gegen freifressende Schmetterlingslarven wirkenden Bacillus thuringiensis-Präparate (Dipel ES u.a.). Informieren Sie sich bitte gut, damit möglichst wenig Schäden für andere Insekten und die Umwelt eintreten!!!

Bedenken Sie, dass eingesetzte Insektenbekämpfungsmittel bei der Kompostierung bzw. Grüngutverwertung erhalten bleiben können. Somit können diese als Kompostprodukt wieder in die Umwelt gelangen (z.B. in der Landwirtschaft oder dem Landschafts- und Gartenbau). Wir empfehlen daher vor diesem Hintergrund, dass der  Einsatz von Insektiziden nur in Ausnahmefällen und sehr reduziert erfolgen sollte.